Gewaltschutzkonzept bei LEONA e. V.
Dieser Text ist in männlicher Sprache geschrieben. Zum Beispiel steht im Text nur das Wort Betreuer. Das Wort Betreuerinnen steht nicht im Text. Betreuer können aber auch Frauen und diverse Personen sein.
Wir wollen mit dieser Sprache niemanden verletzen. Frauen und diverse Personen sind uns genauso wichtig.
Wir machen das so, damit man den Text besser lesen kann.
Unsere Leitgedanken
Wir stehen für Vielfalt und Offenheit!
Wir sind ein Selbsthilfeverein, der sich aus den Erfahrungen als Familien mit betroffenen Kindern, deren Geschwistern und Angehörigen zu einer kompetenten Gemeinschaft entwickelt hat.
Wir als starke Gemeinschaft tolerieren die individuellen Wege unserer Mitglieder und lassen uns nicht für eine bestimmte Meinungsbildung vereinnahmen.
Wir vermitteln Betroffenen Kontakte, Informationen, Erfahrungen und Hilfen in Schwangerschaft, Alltag und Trauer.
Wir bestärken Familien darin, ihre Meinungen selbstverantwortlich zu bilden und individuelle Entscheidungen zu treffen. Einfühlend unterstützen und begleiten wir sie auf ihrem selbst gewählten Weg.
Zum Leben in seiner Ganzheit gehören für uns auch Behinderung und Tod.
Wir bieten begleitenden Fachleuten wie z. B. Ärzten, Therapeuten, Pädagogen und Betreuern unser Erfahrungswissen an.
Wir als betroffene Familien setzen uns für Teilhabe, Unterstützung und Wertschätzung ein und sind damit eine Stimme in der Gesellschaft.
Risikoanalyse
Bevor wir Maßnahmen für die Gewaltschutzprävention erstellt haben, wurde eine Risikoanalyse erstellt.
Zielgruppe
Unsere Zielgruppe sind betroffene Kinder und Erwachsene (Menschen mit Behinderung).
Im folgenden Text nennen wir die Kinder/Jugendlichen mit Behinderung “Betroffene”
Dazu gehören:
- körperliche, seelische und geistige Beeinträchtigungen
- nicht sprechende Betroffene
- auf umfassende Hilfe angewiesene Betroffene
Eine zweite Zielgruppe sind die Geschwisterkinder von 0-18 Jahren.
Risiken und Gefahren
Im HLH gibt es viele Räume in verschiedenen Hausbereichen, die nicht immer einsehbar sind. Einsehbar bedeutet, dass die Türen ein Fenster haben oder im Flur häufiger Menschen am Raum vorbeilaufen.
Das Gelände um das HLH ist sehr groß und nicht überall einsehbar. Das bedeutet man kann sich zum Beispiel gut verstecken.
LEONA e. V. richtet immer einen Snoezelenraum oder Ruheraum ein. Dieser Raum ist in einem ruhigeren Bereich des Hauses.
In der Betreuung gibt es Situationen, in denen Kinder oder Betroffene zur Toilette begleitet oder mit Inkontinenzartikeln versorgt werden müssen.
Manchmal sind betroffene Kinder oder auch betroffene Erwachsene müde oder brauchen eine Ruhepause. Es ist möglich, dass ein Betreuer daher nicht mit der Gruppe zusammen ist. Der Betreuer könnte auch mit dem Betroffenen allein aufs Zimmer gehen und die Betreuung fortsetzen.
Verantwortlichkeiten
Alle Eltern und Sorgeberechtigten sind im Veranstaltungszeitraum in der Verantwortung für ihre Kinder.
LEONA e. V. ist in der Zeit in der Verantwortung, wenn Betreuer die Betreuung übernehmen.
Verpflichtung LEONA e. V.
Unsere Veranstaltungen finden häufig in anderen Einrichtungen und mit neuen Betreuern statt.
Wir überprüfen vor jeder Veranstaltung die Risiken zum Thema Gewalt und sexualisierte Gewalt. Die Überprüfung erfolgt auf dem Aktiventreffen.
Wir haben verfügbare Ansprechpartner. Die Namen und Telefonnummern sind an einer Pinnwand oder Info-Tafel ausgehängt.
Unser Konzept wird in einfache Sprache geschrieben.
Wir aktualisieren das Konzept regelmäßig.
Die Betreuer werden vor den Veranstaltungen belehrt. Wir stellen ihnen die Verhaltensampel vor. Im Anhang wird sie erklärt. Sie unterschreiben die Teilnahme an der Belehrung.
Maßnahmen
Unser Konzept wurde von Eltern und Betroffenen erstellt.
Wir informieren über das Konzept in den Mitglieder-Informationen LEONA@ktuell, auf der Mitglieder-Versammlung und auf unserer Homepage im Mitglieder-Bereich.
Die Eltern und Sorgeberechtigten sind für Rücksprachen und im Notfall immer erreichbar.
Betreuer dürfen keine Fotos von den Betroffenen machen.
Alle Fotos während des Familientreffens werden in der Anmeldung von den Eltern autorisiert. Im Regelfall haben wir einen Fotografen als Verein engagiert.
Räume dürfen nicht abgeschlossen werden, wenn sich Personen darin befinden.
Die Privatsphäre (Toilettengang) unserer Betreuer muss durch eine Vertretungs-Pausen-Regelung gewährleistet werden. Betroffene werden kurzzeitig von anderen Betreuern oder den Eltern übernommen.
Wir tolerieren keine sexualisierte Sprache.
Für das Wechseln der Inkontinenzartikel oder bei der Begleitung zur Toilette muss die Erlaubnis der Eltern erteilt werden. Die Aufgaben werden sonst von den Eltern übernommen.
Beim Spaziergang in der Umgebung sind immer drei Betreuer mit den Betroffenen zusammen. Dies gilt für den Notfall: Hilfe holen, unterstützen und aufpassen. Abweichungen müssen mit den Eltern besprochen werden.
Sind die Betreuer allein mit dem Betroffenen, muss dies von den Eltern erlaubt werden.
Handlungsleitfaden
Beschwerden oder die Meldung eines Übergriffs sind umgehend beim Vorstand oder der Kontaktperson für die Betreuer zu melden.
- Persönliche Ansprache
- Telefonisch
- Per Email: vorstand@leona-ev
Bei der Meldung eines Übergriffs:
- Kind und Betreuer sind umgehend zu trennen.
- Die Eltern haben die Verantwortung, den Schutz des Kindes herzustellen. Sie sind verantwortlich für die Abwendung eines erneuten Übergriffs.
Wenn notwendig wird die Polizei informiert.
Den Eltern wird empfohlen, bei ihren örtlichen Jugendämtern und Beratungsstellen Unterstützung einzuholen und geeignete Hilfen einzuleiten.
Alle Maßnahmen werden in Rücksprache mit den Sorgeberechtigten und den Betroffenen eingeleitet.
Erstellt von: Vera Freymann-Iven, Nicolle Plessmann, Rachel Warbinek, Maud Materson
Anhang: Verhaltensampel
Anhang
Wir nutzen die Vorgaben der Verhaltensampel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für Kindertagesstätten und Jugendeirichtungen.
Die bei uns betreuten Geschwisterkinder sind zwischen 0-18 Jahren. Die betreuten Menschen mit Behinderung sind Kinder und Erwachsene.
Lit.: Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e.V.; Gefährdung des Kindeswohls innerhalb von Institutionen, 2016, S. 14-16.


Kontakt
LEONA – Familienselbsthilfe bei seltenen Chromosomen- veränderungen e.V.
Geschäftsstelle
Daniela Thöne
Kornblumenweg 38
59439 Holzwickede
Telefon: 02301 / 18 466 85
Fax: 02301 / 18 466 86
E-Mail: geschaeftsstelle@leona-ev.de